Der ÖV soll weiter wachsen – und für alle bezahlbar bleiben

Mit seiner neuen Strategie setzt sich der ZVV grundsätzlich vernünftige Ziele. Damit mehr Menschen vom Auto auf den klimafreundlichen ÖV umsteigen, muss der Angebotsausbau jedoch schneller vorangehen.

Die SP unterstützt den ZVV-Rahmenkredit und im Grundsatz auch die neue ZVV-Strategie für die Jahre 2025 bis 2029. Erfreulich ist insbesondere, dass die Anträge der SP und ihrer Partner:innen zur Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs aus den Vorjahren konsequent umgesetzt werden. Damit leistet der ZVV einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.

 

Dieser Beitrag könnte aber auch noch grösser sein. Damit mehr Menschen vom Auto auf den klimafreundlichen ÖV umsteigen, muss der Angebotsausbau insbesondere in den Agglomerationen schneller vorangehen. Deshalb setzt sich die SP mit gezielten Verbesserungsvorschlägen für mehr Tempo beim ÖV-Ausbau und ein attraktives ÖV-Angebot im Kanton Zürich ein:

 

So braucht es z.B. eine Anschubfinanzierung zur Förderung ergänzender Mobilitätsangebote wie E-Bikes, Car-Sharing oder Car-Pooling. Dadurch könnte der Kanton Zürich nicht nur von den geplanten Finanzhilfen zur Förderung neuartiger Lösungen für den Verkehr auf öffentlichen Strassen profitieren. Gerade auf dem Land könnten durch zusätzliche Angebote in neuer Form auch mehr Menschen vom ÖV profitieren – und gleichzeitig ihre Abhängigkeit vom Auto reduzieren.

 

Zudem braucht es für alle zugängliche und bezahlbare ÖV-Tickets. Ein Abbau des Ticketverkaufs in den Bussen ist für ein attraktives ÖV-Angebot ebenso kontraproduktiv wie steigende Ticketpreise. Die SP hat sich deshalb bereits im Rahmen der Budgetdebatte für eine Aufstockung des Rahmenkredits eingesetzt – leider ohne Erfolg.

 

In die gleiche – falsche – Richtung geht es leider auch bei den Schalter-Öffnungszeiten. Um das ÖV-Angebot auch für den Freizeitverkehr attraktiver zu machen, braucht es kund:innenorientierte Schalteröffnungszeiten, damit Reisende weiterhin eine umfassende Beratung erhalten und z.B. auch am Sonntag nach den Ferien ihre Koffer, Skis oder Velos abholen können.

 

Der Kostendeckungsgrad des ÖV im Kanton Zürich ist phänomenal hoch. In der Pandemie ist die Kostenunterdeckung aber z.B. aus nachvollziehbaren Gründen in kurzer Zeit massiv angestiegen. Zudem stehen wichtige Ausbauschritte und Herausforderungen für den ZVV an, die Auswirkungen auf den Kostendeckungsgrad haben können. Darum macht es keinen Sinn, einen fixen Kostendeckungsgrad in die ZVV-Strategie aufzunehmen – damit würde nur völlig unnötig die Handlungs- und Anpassungsfähigkeit des ZVV geschwächt.